DGUV V3 Prüfung

Die Prüfung nach DGUV-V3

Die DGUV V3 Prüfung bezieht sich auf die Prüfung von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln in Unternehmen, um sicherzustellen, dass sie den Sicherheitsanforderungen entsprechen. DGUV steht für Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, und die V3 ist eine Vorschrift, die die regelmäßige Überprüfung von elektrischen Geräten und Anlagen regelt. Ziel dieser Prüfung ist es, Unfälle und Gefahren durch elektrische Geräte zu vermeiden und die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. Die Prüfungen sollten von qualifizierten Fachkräften durchgeführt werden und beinhalten sowohl Sichtprüfungen als auch Funktionstests.

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Überprüfung von elektrischen Geräten und Anlagen

Die wichtigsten Inhalte der DGUV V3-Prüfung

Die DGUV V3 (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung Vorschrift 3) ist eine Vorschrift der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, die Anforderungen an die regelmäßige Prüfung von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln in Unternehmen festlegt. Die V3 dient der Sicherheit am Arbeitsplatz und soll Gefahren durch defekte elektrische Geräte und Anlagen vermeiden.

Die wichtigsten Punkte der DGUV V3 sind:

Prüfpflicht für elektrische Anlagen und Betriebsmittel: Arbeitgeber sind verpflichtet, elektrische Anlagen und Betriebsmittel regelmäßig zu prüfen, um sicherzustellen, dass diese keine Gefährdung für die Sicherheit der Mitarbeiter darstellen.

Prüfintervalle: Die Prüfintervalle für elektrische Geräte und Anlagen sind je nach Art und Nutzung unterschiedlich. In der Regel erfolgt die Prüfung in Intervallen von 1-5 Jahren, kann jedoch auch kürzer oder länger sein, je nach den spezifischen Anforderungen.

Fachkundige Durchführung: Die Prüfungen müssen durch qualifizierte Elektrofachkräfte durchgeführt werden. Diese Personen müssen die entsprechenden Qualifikationen und Erfahrungen besitzen, um die Sicherheit und ordnungsgemäße Funktion der elektrischen Anlagen zu gewährleisten.

Dokumentation: Alle Prüfungen müssen ordnungsgemäß dokumentiert werden, um die Nachvollziehbarkeit und Nachweisbarkeit zu gewährleisten. Dazu gehören Prüfprotokolle, in denen der Zustand der Geräte und Anlagen sowie etwaige Mängel festgehalten werden.

Kennzeichnung von geprüften Geräten: Nach der Prüfung müssen geprüfte Geräte und Anlagen eindeutig gekennzeichnet werden (z. B. durch ein Prüfetikett), um eine schnelle Identifikation des Prüfstatus zu ermöglichen.

Instandhaltung und Reparatur: Sollte während einer Prüfung ein Mangel festgestellt werden, müssen geeignete Maßnahmen zur Instandhaltung oder Reparatur ergriffen werden, um die Sicherheit der elektrischen Anlagen zu gewährleisten.

Die DGUV V3 trägt somit wesentlich dazu bei, das Risiko von Unfällen durch elektrische Gefährdungen am Arbeitsplatz zu reduzieren.

Die DGUV Vorschrift 3 Elektrische Anlagen und Betriebsmittel ist bereits seit 1979 verpflichtend einzuhalten und besteht aus folgenden Paragrafen:

§ 1 Geltungsbereich

§ 2 Begriffe

§ 3 Grundsätze

§ 4 Grundsätze beim Fehlen elektrotechnischer Regeln

§ 5 Prüfungen

§ 6 Arbeiten an aktiven Teilen

§ 7 Arbeiten in der Nähe aktiver Teile

§ 8 Zulässige Abweichungen

§ 9 Ordnungswidrigkeiten

§ 10 Inkrafttreten

Ein besonderer Fokus liegt auf der DGUV V3-Prüfung, die in jedem Unternehmen – unabhängig von der Branche – durchgeführt werden muss, sobald elektrische Betriebsmittel oder Anlagen genutzt werden. Unter elektrischen Betriebsmitteln versteht man sämtliche Geräte, die ganz oder teilweise zur Anwendung elektrischer Energie oder zur Übertragung und Verarbeitung von Informationen erforderlich sind. Diese Prüfung dient der Sicherheit der Mitarbeiter und Kunden.

Überprüfung von elektrischen Geräten und Anlagen

Was wird bei der DGUV V3-Prüfung geprüft?

Bei der DGUV V3-Prüfung werden elektrische Betriebsmittel und Anlagen auf ihre Sicherheit und ordnungsgemäße Funktion hin überprüft, um Gefährdungen für Personen, wie etwa Stromschläge oder Brände, zu vermeiden. Die Prüfung umfasst verschiedene Aspekte: Sichtprüfung: Zunächst wird das Betriebsmittel oder die Anlage visuell auf äußere Mängel wie Beschädigungen, Abnutzung, lose Teile oder unsachgemäße Installation überprüft. Prüfung der Isolierung: Die Isolierung von Kabeln und Geräten wird auf Risse, Abnutzungen oder andere Mängel überprüft, die zu Kurzschlüssen oder Stromschlägen führen könnten. Prüfung der Erdung/Fehlerschutz: Es wird überprüft, ob die Erdung bzw. der Schutzleiter ordnungsgemäß installiert und funktionstüchtig ist, um im Fehlerfall Stromabflüsse zu verhindern, die zu Gefährdungen führen könnten. Messung des Widerstands: Der Widerstand von Isolierungen, Erdern und Schutzleitern wird gemessen, um sicherzustellen, dass keine unzulässigen Widerstände bestehen, die die Sicherheit beeinträchtigen könnten. Prüfung der Schutzmaßnahmen: Es wird kontrolliert, ob Schutzvorrichtungen wie Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) und Überstromschutz korrekt arbeiten. Funktionsprüfung: Es wird überprüft, ob das elektrische Betriebsmittel ordnungsgemäß funktioniert, d.h., ob es wie vorgesehen betrieben werden kann, ohne Gefahr zu verursachen. Dokumentation und Kennzeichnung: Alle durchgeführten Prüfungen und Ergebnisse werden dokumentiert und das geprüfte Gerät oder die geprüfte Anlage muss mit einer Kennzeichnung versehen werden, die den Prüfstatus anzeigt (z.B. Prüfplakette).

Überprüfung von elektrischen Geräten und Anlagen

Wer darf die DGUV V3-Prüfung durchführen?

Die DGUV V3-Prüfung darf nur von qualifizierten und befähigten Personen durchgeführt werden, die über entsprechendes Fachwissen und praktische Erfahrung im Bereich Elektrotechnik verfügen. Diese Personen werden als „Elektrofachkräfte“ bezeichnet. Im Detail bedeutet das:

  1. Elektrofachkraft: Eine Elektrofachkraft ist eine Person, die aufgrund ihrer Ausbildung, Erfahrung und Kenntnisse in der Lage ist, elektrische Anlagen und Geräte sicher zu beurteilen, zu installieren und zu warten. Dazu gehören beispielsweise Elektriker, Elektrotechniker oder Ingenieure mit spezifischer Ausbildung und Berufserfahrung im Bereich Elektrotechnik.
  2. Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten: Personen, die keine vollständige Ausbildung als Elektrofachkraft haben, aber aufgrund einer speziellen Weiterbildung und Einweisung für bestimmte Prüf- und Wartungsaufgaben in elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln qualifiziert sind, dürfen unter bestimmten Bedingungen ebenfalls die DGUV V3-Prüfung durchführen. Diese Personen müssen jedoch unter Aufsicht oder Anleitung einer Elektrofachkraft handeln, wenn es sich um komplexere Prüfungen handelt.
  3. Zertifizierte Prüfer: In einigen Fällen kann eine zusätzliche Zertifizierung erforderlich sein, insbesondere wenn es um spezialisierte Prüfungen oder Geräte geht. Beispielsweise gibt es spezielle Schulungen und Zertifikate für Prüfer von elektrischen Anlagen und Geräten, die eine vertiefte Kenntnis der DGUV V3 und der relevanten Normen voraussetzen.

Wichtig ist, dass die Person, die die Prüfung durchführt, die aktuellen Vorschriften und Sicherheitsstandards kennt, die entsprechenden Messgeräte korrekt anwendet und die Prüfung fachgerecht dokumentiert. Sie muss außerdem in der Lage sein, potenzielle Gefährdungen zu erkennen und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.

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Wie häufig muss die DGUV V3-Prüfung durchgeführt werden?

Die Häufigkeit der DGUV V3-Prüfung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art  und der Schutzklasse des elektrischen Betriebsmittels, der Nutzungshäufigkeit, der Gefährdungslage und den jeweiligen gesetzlichen Vorgaben. Die DGUV V3 selbst legt keine festen Prüfintervalle fest, sondern beschreibt die Notwendigkeit regelmäßiger Prüfungen. Die genaue Prüfperiode ist in der Regel in der Gefährdungsbeurteilung des Unternehmens festzulegen. Als grobe Orientierung gelten folgende Intervalle:

  1. Büro- und Wohnbereiche (geringes Risiko):
    In der Regel alle 4 Jahre.
  2. Bereiche mit höherer Nutzung oder stärkerer Beanspruchung (z. B. Produktionsstätten, Werkstätten, Baustellen):
    Alle 1–2 Jahre.
  3. Besondere Geräte oder Anlagen (z. B. Maschinen mit intensiver Nutzung, Geräte in feuchten oder explosiven Umgebungen):
    Diese müssen möglicherweise häufiger geprüft werden, oft alle 6 Monate bis 1 Jahr.
  4. Veränderungen oder Reparaturen:
    Nach der Instandsetzung, Änderung oder Reparatur eines elektrischen Geräts oder einer Anlage muss eine Prüfung erfolgen, auch wenn der reguläre Prüfzyklus noch nicht erreicht ist.

Ortsveränderliche elektrische Arbeitsmittel: Auf Baustellen, in Werk- oder Fertigungsstätten und unter ähnlichen Bedingungen einmal jährlich. In Bürobereichen spätestens alle zwei Jahre.

Ortsfeste, elektrische Anlagen und ortsfeste Betriebsmittel: Spätestens alle 4 Jahre, auf Baustellen oder in Produktionsstätten sowie auch Krankenhäusern einmal jährlich.

Die genauen Intervalle sind von den Gefährdungen und der Nutzung der Geräte abhängig, und die Empfehlung zur Prüfhäufigkeit kann durch die Gefährdungsbeurteilung des Unternehmens, die Betriebsanweisung und spezifische Anforderungen der Branche oder des Gerätes angepasst werden.

Zusätzlich sollten Geräte, die häufigem Transport, mechanischen Belastungen oder widrigen Umgebungsbedingungen ausgesetzt sind, unter Umständen auch häufiger geprüft werden, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Überprüfung von elektrischen Geräten und Anlagen

Konsequenzen bei Missachtung der vorgeschriebenen DGUV V3-Prüfung

Wenn die DGUV V3-Prüfung nicht durchgeführt wird, können verschiedene schwerwiegende Konsequenzen für das Unternehmen, die Verantwortlichen und die Mitarbeiter auftreten. Diese beinhalten:

Rechtliche Konsequenzen:

  • Haftung und Strafen: Die Nichteinhaltung der Vorschriften, wie der DGUV V3, kann zu rechtlichen Konsequenzen führen. Im Falle eines Unfalls oder einer Verletzung, die durch ein nicht geprüftes oder defektes elektrisches Gerät verursacht wird, haftet der Arbeitgeber für die Sicherheit seiner Mitarbeiter. Dies kann zu hohen Schadensersatzforderungen und rechtlichen Konsequenzen führen. Bei grober Fahrlässigkeit und Vorsatz haften die Verantwortlichen mit Ihrem Privatvermögen.
  • Bußgelder: Die zuständigen Aufsichtsbehörden (z. B. die Berufsgenossenschaft oder das Gewerbeaufsichtsamt) können Bußgelder verhängen, wenn nachgewiesen wird, dass die DGUV V3-Prüfung nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurde.

Versicherungsrechtliche Konsequenzen:

  • Verlust des Versicherungsschutzes: Bei einem Unfall, der durch ein defektes elektrisches Gerät verursacht wird, kann es sein, dass die Haftpflichtversicherung oder die Unfallversicherung des Unternehmens den Schaden nicht übernimmt, wenn keine ordnungsgemäße Prüfung nach der DGUV V3 nachgewiesen werden kann. Dies kann zu erheblichen finanziellen Belastungen für das Unternehmen führen.
  • Erhöhte Versicherungsprämien: Das Fehlen regelmäßiger Prüfungen kann dazu führen, dass das Unternehmen als risikoreicher eingestuft wird, was in höheren Versicherungsprämien resultieren kann.

Gefährdung der Mitarbeiter:

  • Unfälle und Verletzungen: Elektrische Geräte und Anlagen, die nicht regelmäßig geprüft werden, stellen ein erhöhtes Risiko für Stromschläge, Brände oder andere gefährliche Zwischenfälle dar. Dies kann zu schweren Verletzungen oder sogar zu tödlichen Unfällen führen.
  • Gesundheitsrisiken: Langfristige Schäden durch fehlerhafte elektrische Geräte, wie etwa durch Stromschläge oder die Freisetzung von giftigen Stoffen, können auch die Gesundheit der Mitarbeiter gefährden.

Betriebswirtschaftliche Konsequenzen:

  • Produktionsausfälle: Wenn ein elektrisches Gerät aufgrund eines Fehlers ausfällt, kann dies den Betrieb stören und zu Produktionsausfällen oder Verzögerungen führen, was wiederum finanzielle Verluste zur Folge hat.
  • Rufschädigung: Ein Unternehmen, das wiederholt gegen Sicherheitsvorschriften verstößt oder in der Vergangenheit Unfälle aufgrund mangelhafter Sicherheitsprüfungen hatte, kann an Reputation verlieren. Kunden und Partner könnten das Vertrauen in das Unternehmen verlieren.

Verstoß gegen die Fürsorgepflicht:

  • Verantwortung des Arbeitgebers: Der Arbeitgeber hat eine gesetzliche Fürsorgepflicht gegenüber seinen Mitarbeitern, die auch die Sicherheit am Arbeitsplatz umfasst. Wird diese Pflicht verletzt, indem keine ordnungsgemäßen Prüfungen durchgeführt werden, kann dies zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen für die verantwortlichen Personen führen.

Zusammengefasst kann das Versäumnis, die DGUV V3-Prüfung durchzuführen, zu schweren rechtlichen, finanziellen und gesundheitlichen Folgen führen. Daher ist es für jedes Unternehmen wichtig, diese Prüfungen regelmäßig und ordnungsgemäß durchführen zu lassen, um sowohl die rechtlichen Anforderungen zu erfüllen als auch die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten.

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